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SEBASTIAN STEUDE
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Hagengebirge
Auch wenn das Plateau dank der vielen Almwiesen im Westen und Norden und des Wildreichtums bereits frühzeitig von Hirten und Jägern besucht wurde, gibt es aufgrund der fast ausschließlich äußerst langwierigen und mühsamen Zustiege nur wenige klassische und so gut wie überhaupt keine modernen Kletterrouten im Hagengebirge. Lediglich H. Schmidt beging zusammen mit wechselnden Tourenpartnern in den vierziger Jahren einige klassische Touren zwischen dem IV. und VI. Grad wie zum Beispiel die Nordwand an der Rotspielscheibe (VI), die Nordwestwand des Reinersbergs (IV) und gleich eine ganze Reihe von kurzen, südseitigen Touren am Hochseeleinkopf. Auch am Kahlersberg gibt es mit der Direkten Nordostkante eine kurze, aber durchaus lohnende Route von der Seilschaft. Es ist aber letztlich vor allem der klassische Bergsteiger, der im Hagengebirge voll auf seine Kosten kommt. Viele Gipfel sind sehr abgelegen, nur weglos zu erreichen und höchstens ein paar Steindauben weißen den Weg. Mit der Überschreitung des Kahlersbergs, der Teufelshörner, der Kragen- oder der Tanntalköpfe gibt es schöne klassische Klettereien, die nie so schwer sind, dass ein geübter und trittsicherer Bergsteiger auf aufwändige Sicherungsmethoden zurückgreifen müsste.

Diese Seite dient dazu, die alpinen Kletterrouten der Region zu archivieren und zu dokumentieren. Außerdem freue ich mich natürlich, wenn der ein oder andere Alpinist gefallen an so mancher Route findet. Die meisten könnten ein paar Begehungen mehr durchaus vertragen. Dennoch möchte ich hier auch noch ein paar Worte zum Thema Sanierung loswerden: Das Klettern lebt von der Abwechslung! Es ist schön, frei von Angst in einer gut gesicherten Genusstour die Herbstsonne genießen zu können. Genauso erfüllend kann es aber auch sein, an der Schlüsselstelle einer klassisch abgesicherten Tour, mit allen Sinnen im Moment aufzugehen. Wissend, dass man jetzt keinen Fehler machen sollte, um nicht austesten zu müssen, ob der einige Meter weiter unten steckende Normalhaken wirklich noch einen Sturz aushält. Es ist schön, dass manche beliebten Anfängertouren wie die Alte Südwand am Berchtesgadener Hochthron saniert wurden und man hier an soliden Standhaken gesichert, die ersten, vorsichtigen Schritte in den etwas größeren Wänden unternehmen kann. Es sollte aber weiterhin auch klassisch abgesicherte Touren geben und ich hoffe, dass die jeweiligen Routen, die hier vorgestellt werden, in ihrer Vielfalt erhalten bleiben. Es kann nicht das Ziel der Klettercommunity sein, irgendwann in allen Routen genormte Bohrhaken im Abstand von zwei Metern zu haben. Deshalb sollte man sich langsam und mit dem nötigen Respekt an die schwierigeren Touren herantasten. Dabei darf es Dinge geben, an denen man scheitert, denn auch diese Erfahrung bringt einen weiter. Oder wie es ein rhetorisch begabter und nicht ganz unbekannter Alpinist aus Südtirol ausgedrückt hat: »Also gilt es, die Vielfalt der Möglichkeiten zu sichern und nicht jeden Meter Fels«.
A = Alpin, S = Saniert, AS= Alpin saniert
Reinersberg, 2.171m
Routenname Schwierigkeit Länge Zeit Exposition Erstbegeher
Nordwestwand - A IV 350 2 - 3 Std. Nordwest H. Michel, H. Schmidt, 1947

Kahlersberg, 2.350m
Routenname Schwierigkeit Länge Zeit Exposition Erstbegeher
Überschreitung - A II 1.300 2 1/2 - 3 Std. Nordwest Nordnordwestgrat: L. Petara, H. Gierth, 1893
Nordwand - A III 650 1 Std. Nord H. Erhard, 1900
Direkte Nordostwand - A IV 250 3 Std. Nordost H. und H. Schmidt, 1950
Westwand (Herbstwind) - A VI+ 205 3 - 4 Std. West J. Brandner, R. Koller, 1987

Die Beschreibung aller Wege und Routen auf dieser Homepage erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen. Sämtliche Routen mit Beschreibungen beziehungsweise Topos wurden vom Autor geklettert. Trotzdem kann sich jederzeit etwas ändern; ein Haken kommt hinzu, ein anderer wird entfernt oder bricht aus. Der Autor übernimmt deshalb keine Gewähr für die Richtigkeit der Informationen. Die Benutzung sämtlicher Topos und Beschreibungen geschieht auf eigene Gefahr.


© 2024 Sebastian Steude

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